Polypenabtragung
Einer der größten Vorteile einer endoskopischen Untersuchung am Verdauungstrakt ist die Tatsache, dass es sich hierbei nicht nur um eine diagnostische, sondern auch um eine therapeutische Maßnahme handelt. Das bedeutet, werden bei einer Magen- oder Darmspiegelung krankhafte Veränderungen - z.B. Polypen - festgestellt, dann können diese sofort in der gleichen Untersuchung schmerzfrei abgetragen werden. Bei etwa jedem dritten Patient findet sich bei einer Koloskopie ein abtragungswürdiger Befund.
Sehr kleine Polypen, sogenannte Polypenknospen werden mit einer Biopsiezange entfernt. Bei größeren Polypen kommt dann eine sogenannte Diathermieschlinge zum Einsatz. Hierbei wird das krankhafte Gewebe unter Einsatz von Strom entfernt. Durch Anwendung eines Elektrotoms mit einer computergesteuerten Abtragungssoftware gelingt heute die sichere, vollständige und bluttrockene Abtragung von Polypen verschiedener Größen. Die abgetragenen Polypen werden dann geborgen und feingeweblich von einem Pathologen untersucht.
Um die Sicherheit und Vollständigkeit der Abtragung weiter zu erhöhen, werden die meisten Befunde vor der Abtragung noch unterspritzt.
Gerade bei größeren Polypen ist es in bestimmten Fällen notwendig, die Abtragungsstelle mit einem sogenannten Endoclip zu sichern.
Nach einer endoskopischen Abtragung kann der Patient in der Regel nach ca. einer Stunde die Praxis wieder verlassen.